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15.06.2013: So können Sie im Urlaub viel Geld sparen

Es ist ein Phänomen: In guten wie in schlechten Zeiten verzichten die Deutschen am wenigsten auf ihren Urlaub. Und wenn unterm Strich weniger Geld zum Ausgeben zur Verfügung bleibt, dann fallen die Reisen eben kürzer aus – oder man wählt günstigere Reiseangebote. Das Aufkommen der Billigfluglinien hat ebenso wie der Siegeszug des All-inclusive-Urlaubs enorm dazu beigetragen, die Reiselust der Bundesbürger auf einem weltweit einmalig hohen Niveau zu halten. Denn die Reisekosten lassen sich deckeln, wenn beispielsweise für Essen und Trinken, Übernachtung und Transport schon vorab gezahlt wird.

Doch All-inclusive-Reisen und langwierige Suchen nach Billigflügen sind nicht jedermanns Sache. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, das Budget zu schonen: zum Beispiel via Couchsurfing oder Arbeiten im Urlaub. Oder eine Seereise auf einem Frachter machen – statt auf einem Kreuzfahrtschiff. Oder an der Rezeption Vergünstigungen aushandeln.

Tipp 1: Reine Flugsuchmaschinen befragen

Der Trend ist eindeutig: Fliegen wird immer teurer. Die Ausgaben für die Anreise belasten das Urlaubsbudget schon vor der Abreise kräftig. So genannte Billigairlines sind durch diverse Extragebühren, vom Gepäckzuschlag bis zur Kreditkartenpauschale, längst nicht mehr automatisch günstig. Mittlerweile bieten oftmals die etablierten Fluglinien wie Lufthansa und KLM preisgünstigere Tickets an.

Wenngleich auch hier die Ticketsteuer anfällt und den Preis nach oben schraubt. Das gilt auch für die steigenden Kerosinpreise, welche die Airlines in Form von Zuschlägen zumindest teilweise auf ihre Passagiere abwälzen. Umso wichtiger ist es daher, einen günstigen Flugpreis zu finden. Aber wo?

Geschickter als auf den übergeordneten Buchungsportalen wie Expedia oder Opodo zu suchen ist es, reine Flugsuchmaschinen wie Swoodoo oder Skyscanner zu nutzen. Denn die leiten den Interessenten von ihren Ergebnissen zum Buchen auf die jeweiligen Homepages der Fluggesellschaften weiter – was dem Urlauber die teuren Portalprovisionen erspart. Flugsuchmaschinen gibt es auch als Gratis-App.

Tipp 2: Andere Abflugorte, andere Saison wählen

Wer Zeit zum ausgiebigen Suchen hat, der vergleicht verschiedene Anbieter. Und checkt außerdem zwei Aspekte. Erstens: Gibt es günstige Alternativen von Nachbarflughäfen? München etwa ist traditionell eher teuer, Ryanair und andere Billigairlines landen hier gar nicht erst. Dafür in Memmingen (gern als „München-West“ tituliert, auch wenn es rund 70 Kilometer entfernt liegt) oder Salzburg, deren überschaubare Terminals nicht nur Zeit beim Abfertigen sparen. Sondern auch dank eigener Flughafenshuttle selbst aus München in ein- bis eineinhalb Stunden erreichbar sind.

Dadurch kann die Reise schon um einige hundert Euro günstiger ausfallen. Für die Wahl der Saison gilt das erst recht. Es liegt auf der Hand, dass die Monate April und November fast überall günstigere Angebote bereithalten als zur Hauptsaison im Juli und August oder in den Weihnachtsferien.

Tipp 3: Der richtige Buchungsmoment

Egal für welchen Zeitraum man bucht: Entscheidend ist auch der Buchungszeitpunkt. Der optimale Moment liegt – und das wurde sogar empirisch untersucht – rund acht Wochen vor dem Abflug. Grund: Da bei einer so langen Vorausbuchung für den Reisenden das Risiko wächst, dass seine Pläne durcheinander gerüttelt werden, kommen ihm die Fluggesellschaften mit günstigeren Tarifen entgegen. Für die Airlines bedeuten frühe Buchungen höhere Planungssicherheit, was sie sich gerne etwas kosten lassen.

Das finale Anklicken der Traumreise sollte nachmittags oder abends erfolgen. Warum? Zu diesen Uhrzeiten sinkt die Nachfrage von Geschäftsreisenden, und für Urlauber hübschen die Airlines ihre Preise oft ein bisschen auf. Noch ein Tipp: Wer den Fluggesellschaften als Newsletter-Abonnent oder auf dem Kurznachrichtendienst Twitter folgt, der kann von speziellen Sonderangeboten profitieren – vorausgesetzt er reagiert blitzschnell.

Bei innerdeutschen Verbindungen sollte man, so fand eine Untersuchung des Portals Bookandsmile heraus, den Abflug am besten auf einen Freitag legen. Dann liegen die Preise mehr als drei Prozent tiefer als im Durchschnitt. Auch zu europäischen Zielen brechen Reisende am besten freitags auf, dann sind die Flüge sogar gut acht Prozent günstiger. Rückflüge sind aus allen Regionen immer montags besonders preiswert.

Tipp 4: Last-Minute- und Frühbucherrabatte checken

So verlockend es ist, sich selbst alle Reisebausteine von der An- und Abreise über die Unterkunft und Verpflegung bis hin zum lokalen Transport zusammenzustellen und die vermeintlich günstigsten Angebote abzugreifen: Pauschalreisen sind oft bedeutend günstiger als individuelle Lösungen. Allein deshalb, weil große Veranstalter bei Hoteliers und Airlines günstigere Preise aushandeln und diese Ersparnis auch an den Kunden weitergeben können. Bei Last Minute-Angeboten kommt dann noch die Panik dazu, Überangebote nicht loszuwerden – gerade ein bis zwei Tage vor Reisebeginn ist die Bereitschaft zu Dumpingpreisen hoch.

Die besten Angebote dazu gibt es nach wie vor am Airport selbst. Also, nichts wie hin. Oder die gegenteilige Variante wählen: den Frühbucherrabatt. Damit lassen sich bis zu 30 Prozent sparen. Gut zu wissen: Die Zeiten der festen Frühbuchertermine sind vorbei. Bei einigen Reiseveranstaltern wie Tui, Neckermann und Dertour gelten manche Frühbucherpreise sogar bis 30 Tage vor der Abreise.

Tipp 5: Dahin fahren, wo viel los ist

Wer sparen will, fängt am besten bei der Wahl des Urlaubslandes an. Besonders viel Urlaub bekommt man für sein Geld in der Türkei, in Ägypten, auf Mallorca und auf den Kanaren – bei den klassischen Bade- und Pauschalreisezielen eben. Das liegt vor allem an den Rabatten, die die Veranstalter bei den Hoteliers aufgrund der großen Kontingente, die sie kaufen, bekommen. Das touristische Überangebot vor Ort erlaubt maximalen Verhandlungsspielraum.

Nicht nur wegen des touristischen Überangebots sind manche Länder günstiger als andere, sondern auch aufgrund des günstigen Wechselkurses. So bekommen Urlauber in der Türkei für einen Euro 2,3 Türkische Lira. In Kroatien liegen die Preise für viele Dinge unter deutschem Niveau. In den USA ist ein Euro immerhin noch 1,30 Euro wert. Anders sieht es jedoch in der für Deutsche sehr teuren Schweiz aus. Mit Preisen von knapp dreißig Euro für ein Nudelgericht fungiert die Schweiz derzeit als Negativbeispiel.

Tipp 6: Bessere Konditionen aushandeln

Es kostet etwas Überwindung, doch nachfragen und handeln führt oftmals zu erfreulichen Ergebnissen. Das heißt nicht, dass bei jeder Tasse Cappuccino auf der Hotelterrasse der Preis um ein paar Cent gedrückt werden soll. Auch an der Rezeption nach einem günstigeren Preis für das bereits reservierte Zimmer zu erfragen, verspricht wenig Erfolg.

Aber ein Zimmer-Upgrade kann durchaus drin sein. Und wer wechselt bei einem längeren Aufenthalt nicht gern nach ein paar Tagen vom Standardzimmer in die Juniorsuite? Andere beliebte Zugaben sind der freie Eintritt ins Fitnesscenter oder ein Late-Check-out bis 16 Uhr. Eines gilt für sämtliche Deals: Sie müssen vor Antritt der Reise vereinbart werden. Wer einmal sein Zimmer bezogen hat, hat für Nachverhandlungen schlechte Karten – es sei denn, es handelt sich um nicht hinnehmbare Unzulänglichkeiten und Störungen.

Tipp 7: Arbeitseinsatz gegen Unterkunft und Logis

Urlaub machen geht auch ganz umsonst. Dafür muss man entweder Risiken eingehen – wie beim Trampen und wild Campen – oder eine Gegenleistung erbringen wie selbst Hand anlegen. Eine Reihe von Privatanbietern und kleineren Agenturen hat sich auf das Arbeiten im Urlaub spezialisiert. Und das funktioniert so: Ein paar Stunden am Tag bei der Oliven-, Wein- oder Mangoernte mitarbeiten, dafür sind Kost und Logis gratis. Bei Alm- und Erntearbeiten in den Alpen, wo sich die Haupteinsatzzeit von Juni bis Anfang Oktober erstreckt, werden besonders viele Leute gebraucht. Auch hier gilt: Für Kost und Logis ist gesorgt, ebenso für ein eigenes Zimmer und meist auch für eine Unfall- und Haftpflichtversicherung.

Wer keine Erfahrung im landwirtschaftlichen Bereich mitbringt, sollte mindestens eine Woche einplanen. Gruppeneinsätze können auch nur ein Wochenende dauern. Gute Adressen: der Verein Freiwillige Arbeitseinsätze auf Bergbauernhöfen in Südtirol, der Deutsche Alpenverein e.V., Abteilung Natur- und Umweltschutz oder die „Aktion Heugabel“.

Tipp 8: Organisiertes Fremdschlafen

Privatunterkünfte im Netz boomen: zum Beispiel Couchsurfing. Und die allermeisten haben bei dem Konzept, bei dem man Fremden auf Couchs, Isomatten oder Gästebetten kostenlose Unterkunft bietet, gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch der deutsche Journalist Michael Wigge, seines Zeichens Couchsurf-Profi.

2010 reiste er 150 Tage lang um den Globus, meist von Sofa zu Sofa, immer ohne zu zahlen. Seine Bilanz: Abgesehen von ein paar bizarren Begegnungen hat Wigge „zu 95 Prozent positive Erfahrungen gemacht“ – nachzulesen in seinem Buch „Ohne Geld bis ans Ende der Welt“.
40 Prozent billiger als im Hotel
Aber auch die etwas luxuriösere Variante, die Vermittlung privater Zimmer über Internet-Portale macht dem klassischen Hotelgewerbe schwer zu schaffen. Allein in Deutschland sollen der Hotellerie nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) jährlich rund 370 Millionen Übernachtungen verloren gehen.

In der Privatunterkunft darf der Gast mehr erwarten als eine Couch wie beim Couchsurfing. Schließlich bezahlt er auch und bekommt dafür ein ganzes Zimmer, manchmal auch eine ganze Wohnung. Für eine überwiegend vom Gast zu zahlenden Servicegebühr, die etwa 10 Prozent des Übernachtungspreises beträgt, bieten entsprechende Plattformen eine Menge Service, Sicherheit und bei Streitigkeiten Vermittlung. Und eine vergleichsweise günstige Unterkunft.
„Übernachten in der Privatunterkunft ist durchschnittlich 40 Prozent günstiger als im Hotel“, sagt Arne Bleckwenn, Gründer und Geschäftsführer der jungen deutschen Plattform Wimdu, die wie der nationale Wettbewerber 9flats.com versucht, HouseTrip.com und dem Marktführer Airbnb nachzueifern.

Tipp 9: Frachter statt Luxusliner

Wer das Meer liebt, aber keinen Geldesel hat, tauscht die Kabine auf dem Kreuzfahrtschiff gegen einen Platz auf dem Frachtschiff. Zahlreiche kleinere Agenturen haben sich darauf spezialisiert, Reisen auf Frachtschiffen zu vermitteln.

Wobei man sagen muss: Richtig günstig ist so eine Tour auch nicht, nur eben billiger als andere Schiffsreisen. Und um gleich die falschen Assoziationen zu nehmen: Mitanpacken müssen Gäste an Bord nicht. Sie sind ganz Urlauber, können ausgedehnte Spaziergänge übers Deck machen, im Liegestuhl entspannen – und das ohne nervige Mitreisende, Animation, steife Dinner und organisierte Touristenausflüge.

Die Kabinen fallen meist etwas rustikaler aus als auf Kreuzfahrtschiffen und müssen selbst sauber gehalten werden. Einige Frachter sind jedoch mit unerwartetem Luxus wie Swimmingpools und Fitnessräumen ausgestattet, die Mitreisende nutzen können.

Tipp 10: Lange verreisen

Weniger oft, dafür länger verreisen schont die Reisekasse. Denn nichts ist so teuer wie ein Kurztrip übers Wochenende. Wer sparen muss, leistet sich am besten einen langen Urlaub pro Jahr und verzichtet auf Kurzreisen. Letztere sollen sich nach wissenschaftlichen Studien ja auch gut auf Psyche und Gesundheit auswirken. Der Tiefenerholungseffekt tritt beim Durchschnittsurlauber erst nach elf Tagen ein!

Wochen- oder gar monatelang zu verreisen setzt einen großzügigen Arbeitgeber, berufliche Auszeit oder eine (Früh-)Rente voraus. Doch es gibt sie, die touristischen Zugvögel, die gerne die kalte Jahreshälfte im Süden überwintern. Für diese Klientel hat Tui ein attraktives Angebot aufgelegt: die „Urlaubsflatrate für Langzeitreisende“, auch „Urlaub für Winterflüchtlinge“ genannt.

Wer in einem von derzeit 16 Hotels in der Türkei, auf Mallorca, auf den Kanaren, dem spanischen Festland oder in Portugal mindestens zwölf Wochen Urlaub bucht, darf gleich den ganzen Winter über bleiben – von Anfang November bis Ende März. Nach Adam Riese macht das rund neun Wochen mehr Urlaub zu den gebuchten drei Monaten. Lediglich für zusätzliche Verpflegungskosten müssen die Langzeitreisenden aufkommen. Buchbar ist dieses Angebot zum Beispiel im südtürkischen 4-Sterne-Hotel „Sensimar Hotel Belek“. Dort kostet der Langzeiturlaub rund 2800 Euro pro Person im Doppelzimmer. Drei Monate Urlaub in den „Appartements Ponent“ auf Mallorca waren in der vergangenen Wintersaison mit Flug für 1292 Euro pro Person zu haben – inklusive der Verlängerungsoption bis zum Ende der Saison.

Quelle: Sparidee

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